Eine gute Idee erkenne ich meist daran, daß sie jemand anders schon vor mir hatte. Dabei war ich so stolz darauf, als mir bei der Planung dieser Seite einfiel, es könne ja sehr nett sein, auf dieser Seite ein Zufalls-Link einzubauen, das den neugierigen Leser mit irgendeiner x-beliebigen Seite am Netz verbindet. | Aber als ich neulich meinen ersten größeren Surfausflug ins WeltWeiteWeb unternahm, landete ich bei Yahoo, einem der meistgenutzten Suchprogramme im Netz. Und dort, bei Yahoo ebenso wie bei Alta Vista, gibt es natürlich schon lange einen Random Link, die ich hiermit ausdrücklich empfehlen möchte. | Bei
einem Selbstversuch landete ich auf der ausgesprochen langweiligen
Homepage
einer Uni-Zeitung in North
Carolina. Aber versucht es doch selbst einmal. A propos langweilig. Die
in meiner letzten Kolumne noch empfohlene X-Files-Homepage
ist inzwischen
völlig überarbeitet worden.
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Ich bin altmodisch. Man könnte sogar sagen, spießig. Ich hatte neulich einen längeren Streit mit meiner Ehefrau, als sie anläßlich unserer Silberhochzeit darauf bestand, eine Wohnzimmergarnitur in Schleiflack weiß zu erwerben. Ei, da wurde ich fuchtig, bestand auf Eiche natur und sagte laut: "Das haben wir die letzten 25 Jahre doch auch immer gemocht!" Dazu stampfte ich vernehmlich mit dem Fuß auf. | Eigentlich bin ich ein sehr netter Mensch, aber bei Eiche natur werde ich ungemütlich. Denn ich bin eben altmodisch. Altmodisch sein, heißt Dinge mögen, die früher jedermann für gut hielt, die es aber aus einem unerfindlichen Grund, der meistens den Namen "Fortschritt" trägt, heute nicht mehr gibt, oder nur nur noch in abgelegenen Kaufhäusern in ostwestfälischen Kleinstädten. | Ich
stamme aus einer ostwestfälischen Kleinstadt und bin
auch gerade in einer, um das Haus meiner Eltern zu hüten, die nach
vierzig
Jahren Ehe endlich ihre Hochzeitsreise nachholen. Meine Eltern haben
ein hübsches Bauernhaus ein wenig außerhalb dieser altmodischen
ostwestfälischen
Kleinstadt, und obwohl die Gegend noch durch und durch altmodisch ist,
hat auch
hier der Fortschritt Einzug gehalten. Und zwar vor allem in Form von
drei
Dingen:
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Aus
dem letzten dieser drei Gründe wollten meine
Eltern ihr Anwesen nicht der Obhut ihrer durchaus wachsamen Nachbarn
anvertrauen, sondern engagierten mich als den Hüter des Hauses. "Gut," dachte ich, "legst du mal wieder eine altmodische Woche ein". Leichter gesagt als getan. Sonst besuche ich meine Eltern, schlage mir ein Wochenende lang die Wampe voll, und steige am Sonntagnachmittag in mein Auto, meine Eltern winken mir nach, zerdrücken eine Träne und weg bin ich. |
Diesmal stand ich in der Tür, während meine Eltern ins Auto stiegen, und kam mir vor wie im falschen Film. Als sie davonfuhren, merkte ich, wie sich meine Hand zum Winken hob. Der Gedanke schoß mir in den Kopf, meine Eltern daran zu erinnern, daß sie gleich anrufen sollten, sobald sie angekommen seien. Gerade konnte ich mich noch davon abbringen, laut auszurufen: "Paßt auf, daß Ihr jeden Tag eine warme Mahlzeit bekommt!" Dann winkte ich, zerdrückte eine Träne und weg waren sie. Tja, ich habe mir erwachsen werden immer ganz anders vorgestellt. | So,
das reicht jetzt. Zu große Kuchenstücke sind schlecht för den Magen.
Spulen wir also vor, springen wir auf den nächsten Link. Andy Warhol hat einmal gesagt: Ich bin ein Cassettenrekorder mit nur einem Knopf - Löschen. Wie immer im Leben gibt es mehrere Möglichkeiten. Was darf's als Nächstes sein? Sandkuchen? Rote Beete? Forelle blau? |